Pfarrei Bellheim

Alles neu macht der Mai

ein Sprichwort, das den Monat treffend beschreibt. Der Mai ist ein Monat der Erneuerung, ein Monat, in dem die Natur endgültig aus dem Winterschlaf erwacht. Die Tage werden länger, die Blumen beginnen zu blühen, die Bäume schlagen aus und die Vögel singen ihre Lieder. Es ist, als ob die Welt in diesem Monat zu neuem Leben erweckt wird. Wir können die Veränderung förmlich spüren: Der Duft der Blumen, das warme Sonnenlicht und das frische Grün überall um uns herum. Doch der Mai lädt uns nicht nur dazu ein, die Schönheit der Natur zu genießen, sondern er ruft uns auch dazu auf, in unserem eigenen Leben Neues zu wagen. „Alles neu macht der Mai“ – diese Redewendung erinnert uns daran, dass stetig Veränderungen möglich sind.

Und vielleicht ist gerade jetzt der richtige Moment, in dem auch wir uns selbst etwas Neues gönnen können.Uns etwas Gutes tun und auch Anderen. Jemandem Zeit schenken, um gemeinsam etwas Schönes zu erleben zum Beispiel. Oder bewusst die kleinen, schönen Dinge im Alltag wahrzunehmen und wieder neu zu entdecken.

Oftmals sind es jedoch nicht nur die großen, sichtbaren Veränderungen, die den Mai prägen, sondern auch die leisen und un-scheinbaren – die Veränderungen, die in unseren Herzen stattfinden. Vielleicht merken wir, dass wir uns nach mehr Ruhe sehnen oder nach einem tieferem Sinn in unserem Leben suchen. Der Mai wird auch bezeichnet als Wonne-Monat, in dem wir diese Sehnsüchte neu wahrnehmen können und er gibt uns die Chance, sie nicht nur zu spüren, sondern auch zu leben.

In diesem Monat wenden wir unseren Blick auch ganz besonders auf Maria. Der Mai ist der Monat, in dem wir in besonderer Weise Maria ehren, die Mutter Jesu, die in ihrer Lebensgeschichte ein wahres Vorbild für Vertrauen und Hoffnung ist. In der Tradition der Kirche, ist der Mai der Rosenkranzmonat, in dem wir uns besonders mit der Gebetspraxis des Rosenkranzes verbinden. Maria begleitet uns dabei als eine, die stets in tiefem Vertrauen auf Gottes Plan, ihr Leben geführt hat – auch in Zeiten der Unsicherheit und des Zweifels.

Sie ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass inmitten von Herausforderungen und Veränderungen immer ein neuer Weg zum Leben führt.
Vielleicht gibt es auch bei uns Momente, in denen wir an unsere eigenen Herausforderungen denken – sei es im persönlichen Leben, in der Familie, bei der Arbeit oder im Glauben. Maria zeigt uns, dass es nicht immer darum geht, die Probleme sofort zu lösen oder alles unter Kontrolle zu haben, sondern vielmehr darum, offen zu bleiben für das, was Gott mit uns vor hat. Sie erinnert uns, dass Vertrauen und Geduld notwendig sind, um aus jedem noch so schwierigen Moment, etwas Neues und Gutes entstehen zu lassen.

Der Rosenkranz als Gebetspraxis, ist eine Einladung, uns in der Stille mit Maria zu verbinden und in ihr die Nähe Gottes zu erfahren. Nicht jedermann ist von dieser liturgischen Form berührt; ich selbst gebe zu, dass auch mir der Zugang etwas schwerer fällt zu diesem Gebet. Vielleicht ist der Mai ein guter Moment, um mit oder ohne Rosenkranz, mit Maria im Gebet und im Glauben zu wachsen. Der Mai kann ein Mo-nat der inneren Erneuerung sein, in dem wir lernen, mit Gott, auf die Fürsprache Marias hin, an unserer Seite, den Herausforde-rungen des Lebens mit mehr Gelassenheit und Vertrauen zu begegnen.

Aber der Mai ist auch eine Einladung, die Freude des Lebens zu erleben. Wenn die Welt um uns herum neu erblüht, können wir uns selbst ermutigen, ebenfalls neue Wege zu gehen – sei es, indem wir mehr Zeit mit unseren Liebsten verbringen, uns für das Gemeinwohl engagieren oder einfach in den kleinen Momenten des Lebens das Gute suchen. Die Natur ist ein ständiger Lehrer für uns. Sie zeigt uns, dass Veränderung oft behutsam und in kleinen Schritten erfolgt, aber dennoch immer zu etwas Großem führen kann.

Mit Maria an unserer Seite, können wir im Mai eine neue Perspektive auf unser Leben gewinnen. Sie lehrt uns auch, dass der Weg des Glaubens nicht immer einfach, aber immer lohnend ist. Und wie die Natur sich in diesem Monat erneuert, so dürfen auch wir uns von Gottes Liebe erneuern lassen – durch unser Gebet, durch unser Vertrauen und durch unseren Einsatz für das Gute.
„Alles neu macht der Mai“ – dieser Monat ist nicht nur eine Einladung, die Welt um uns herum mit neuen Augen zu sehen, sondern auch in diesem Sinne eine Einladung, unser Herz für Gottes Wirken in unserem Leben zu öffnen.

Nutzen wir diese Zeit, um uns von Maria und der Erneuerung der Natur inspirieren zu lassen. Lassen wir uns ermutigen, im Mai unser Leben wieder neu auszurichten, auf Gottes Liebe und auf die Hoffnung, die er uns schenkt.

Gott segne uns alle in diesem Monat, dass er uns neue Wege zeigt und wir mit Vertrauen und Mut das Leben gestalten können.

Für das Seelsorgeteam –
Ihr Gemeindereferent
Markus Müller