Pfarrei Bellheim

“Hoffnung wider alle Vernunft” von Pfr. Buchert | Kpl. Georg | Dia. Imhoff

I’m dreaming of a white Christmas – Hoffnung wider aller Vernunft

„Ich träume von einer weißen Weihnacht – so einer, wie ich sie von früher her kenne. Wo die Wipfel der Bäume glitzern und die Kinder nach dem Schlittengeläut im Schnee lauschen.

Ich träume von einer weißen Weihnacht bei jeder Weihnachtskarte, die ich schreibe: “Mögen eure Tage fröhlich und hell sein, und alle künftigen Weihnachtsfeste weiß!”

„I’m dreaming of a white Christmas“ ist der wohl erfolgreichste Weihnachtssong weltweit. Etwa einhundert Millionen Singles wurden weltweit verkauft. Fast schon kitschig, so erscheint in diesem Lied die Schilderung einer weißen Weihnacht: „Wo die Wipfel der Bäume glitzern und die Kinder nach dem Schlittengeläut im Schnee lauschen. Mögen eure Tage fröhlich und hell sein, und alle künftigen Weihnachtsfeste weiß!”

Geschrieben wurde der Song von Irving Berlin im Jahr 1942. In dieser Zeit versank die Welt gerade im Krieg und alles, was bisher gegolten und einen Wert hatte, ging gerade zum Teufel. Eine heile Welt gab es höchstens noch in Träumen oder in Liedern, aber nicht in der Realität.

Der 2. Weltkrieg zerstörte Vieles, aber er brachte eines ganz deutlich zum Vorschein: Die Sehnsucht der Menschen nach einem heilen Zustand „Wo die Wipfel der Bäume glitzern und die Kinder nach dem Schlittengeläut im Schnee lauschen, wo die Tage fröhlich und hell sind und alle künftigen Weihnachtsfeste weiß!”

Ähnlich verhält es sich mit Weihnachten, so wie wir es feiern und mit den Werten, die an Weihnachten hochgehalten werden: Friede auf Erden, Fest der Liebe, Familie, Fest der Geschenke, um da einige Schlagwörter zu nennen. Aber die Realität bei der Geburt Jesu sagt doch etwas anderes:

  • kein Zuhause
  • vertrieben
  • immer auf der Hut sein
  • kein Dach über dem Kopf
  • nicht wissen, was morgen sein wird.

Und doch ist es wahr: Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Hoffnung, wider aller Vernunft. Karl Rahner formuliert es so: „Gott hat sein letztes, tiefstes, schönstes Wort in unsere Welt hinein gesagt. Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt, du Mensch. Ich bin bei dir. Ich bin dein Leben. Ich bin deine Zeit: Ich weine deine Tränen. Ich bin deine Freude.“

Dem schließen wir uns doch an, wenn wir im Vater unser beten: Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.

Auch dieser Satz ist Ausdruck einer Sehnsucht, Heil wider aller Vernunft.

Mit diesen Gedanken wünscht Ihnen ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest 2022

Ihr Pastoralteam

Thomas Buchert, Pfarrer
Jimmy George, Kaplan
Hanspeter Imhoff, Diakon