Katholische Kindertagesstätte
St. Martinus in Ottersheim
Pädagogisches Konzept
Bei der Zielsetzung vor der Planung der pädagogischen Angebote steht die ganzheitliche, individuelle Förderung der Kinder im Vordergrund. Bei der Gestaltung der Aktivitäten versuchen wir darauf zu achten, dass die Lernbereiche nicht voneinander isoliert gefördert werden, sondern dass alle Förderbereiche und Bildungs- und Erziehungsempfehlungen des Landes Rheinland-Pfalz berücksichtigt werden. Die Selbständigkeitserziehung und die Erziehung zur Eigenverantwortlichkeit stehen immer im Vordergrund.
Damit Sie einen Einblick in die Lern- oder Förderbereiche erhalten, wollen wir sie aufzeigen:
Sozialerziehung
Darunter verstehen wir das Leben in der Gemeinschaft und der verständnisvolle Umgang miteinander.
Sozialerziehung setzt sich aus einer Vielzahl von Bausteinen wie Erziehung zur Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme, Toleranz, Kontaktfähigkeit, Geduld, Konfliktfähigkeit, Regelbewusstsein und Willensbildung zusammen, aber auch Ziele wie Stärkung des Selbstvertrauens, Selbstständigkeit, Eigenverantwortlichkeit und das Gefühl des Angenommen-Seins sind darin enthalten.
Das Erleben der Gruppengemeinschaft gilt als Raum der Erprobung und Einübung von sozialen Umgangsformen. Das Gemeinschaftsgefühl wird durch den Stuhlkreis, indem jedes Kind integriert wird, sowie gemeinsame Aktivitäten (wie z. B. zusammen kochen, backen, essen, feiern) und Unternehmungen (z. B. Spaziergänge und Ausflüge) gestärkt.
Partizipation
Das Thema Partizipation (übersetzt: Teilnehmen, Teilhaben) hat bei uns einen hohen Stellenwert. Die Kinder werden altersentsprechend im Kitaalltag partizipiert und die Erzieher*Innen und Kinder begegnen sich auf Augenhöhe. Wir wollen die Kinder in ihrem Spiel und Handeln begleitend miteinbeziehen und partizipieren und betrachten uns als Lernbegleiter der Kinder.
Die Kinder können den Alltag partizipativ mitgestalten und in regelmäßigen Kinderkonferenzen miteinader eine erste demokratische Grundhaltung erlernen und Verantwortung für sich, andere und für die getroffenen Entscheidungen übernehmen.
In einer Kinderkonferenz können Kinder den Erzieher*Innen, aber auch den anderen Kindern ihre Fragen, Ideen und auch Sorgen mitteilen. Die Gruppe kann dann die besprochenen Themen wie in einem Beschwerdeverfahren aufgreifen, miteinander diskutieren und über Ideen abstimmen oder Ähnliches. Somit schaffen wir für die Kinder neue Beteiligungsformen und sichern dadurch auch einen verankerten Artikel der Kinderrechte aus dem Grundgesetz. Die Erzieher*Innen möchten durch einen liebevollen und partnerschaftlichen Umgang mit jedem einzelnen Kind eine Grundlage des Vertrauens schaffen und Geborgenheit vermitteln, damit sich Ihr Kind angenommen fühlt und eine positive Lebenseinstellung entwickeln kann. Die Erzieher*Innen achten auf die Stärkung der Basiskompetenzen im psychosozialen Bereich, da diese sich in der Resilienzforschung als entscheidend erwiesen hatten.
Übergänge gestalten
Um den Übergang vom Elternhaus zum Kindergarten so angenehm wie möglich für alle Beteiligten zu gestalten, werden die Kinder Stück für Stück an die neue Umgebung und Reize herangeführt. Wie wir das genauer durchführen, können Sie im Bereich Elternarbeit – Eingewöhnung lesen.
Mit den Kindern, die im folgenden Sommer in die Schule kommen, wird das ähnlich gestaltet. Die Großen aus dem “Bärentreff” erleben vor Schulbeginn ein buntes Programm mit Besuch von der Verkehrspolizei, Rudi-dem Müllexperten- oder einem Abstecher bei der örtlichen Feuerwehr. Durch immer wiederkehrende Klatsch-, Reim- und Hörübungen wird den Kindern der Start in den Unterricht erleichtert. Auch der Besuch in der Schule und eine erste Unterrichtsstunde mitzuerleben, helfen den “Bärentreffkindern”, diesen großen Schritt am Ende des Sommers zu gehen. Die Grundschule Ottersheim-Knittelsheim und unsere Einrichtung pflegen dabei eine enge Kooperation.
Religionspädagogische Erziehung
In unserer konfessionellen Einrichtung haben die Kinder die Möglichkeit, Erfahrungen mit dem christlichen Glauben zu sammeln.
Ein Kind mit Stärken und Schwächen anzunehmen und es ernst zu nehmen, ist eine wichtige Grundhaltung, die wir den Kindern entgegen bringen wollen. Es ist uns wichtig, die religiösen Erfahrungen nicht getrennt von den sozial-emotionalen Erfahrungen im Umgang miteinander zu sehen (Versöhnung nach einem Streit, Schwächeren helfen, Außenseiter zu integrieren, das Anderssein tolerieren).
Unsere christliche Haltung zeigt sich in unserem individuellen Leitbildsatz „Wir stellen das Kind in die Mitte“ und erinnern an die Gleichheit der Menschen vor Gott. Religionspädagogische Erziehung ist auch das Erzählen biblischer Geschichten, Bilderbuchbetrachtungen, Gespräche, Gebete, Singen, Feiern, Gottesdienstgestaltungen und das Erleben von kirchlichen Festen wie z.B. Erntedank, Nikolaus, Weihnachten und Ostern.
Grob- und Feinmotorik
Darunter versteht man die Bewegungsfähigkeit und den Bewegungsablauf zur Erreichung eines Ziels, entsprechend dem Alter und dem Entwicklungsstand des Kindes.
Dazu gehören Angebote wie z. B. malen, kleben, reißen, schneiden, aber auch pusten, springen, kriechen, klettern, balancieren etc. Aktivitäten im Gruppenraum, Turnraum und Außengelände dienen der Förderung der Motorik. Beim Turnen stehen körperliche und sportliche Leistung deutlich im Hintergrund. Wichtig ist für uns, die Freude an der Bewegung und die Lust auf Bewegungsspiele und Tänze zu fördern.
Aus der Hirnforschung wissen wir um die Wichtigkeit motorischer Fähigkeiten, da sie eng mit der Ausbildung sämtlicher Hirnfunktionen einander her gehen.
Spracherziehung
Die Spracharbeit vollzieht sich im Tagesablauf des Kindes. Das Kind lernt sich mitzuteilen, kann Bedürfnisse und Wünsche äußern, sowie Kontakt mit anderen Kindern aufnehmen und Konflikte verbal lösen. Die Sprache sprechen, verstehen und anwenden können führt zur sprachlichen Kommunikationsfähigkeit, die wir zur Selbstständigkeit und zur positiven Konfliktbewältigung brauchen.
Kognitiver Bereich
Die Vermittlung und Vertiefung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten vollzieht sich nicht nur in gezielten Angeboten, sondern ergeben sich auch aus Themen, Projekten, Angeboten und im täglichen Kindertagesstättenalltag.
Musikalisch- rhythmischer Bereich
Im musisch-rhythmischen Bereich steht im Vordergrund, die Freude an der Musik und die Kreativität zu fördern. Zu den Bausteinen der Kreativitätserziehung im musischen Bereich zählen die Aktivierung der Sinne und Wahrnehmungsorgane. Dies geschieht z. B. beim gemeinsamen Singen, Tanzen, Experimentieren, Spielen mit Orff-Instrumenten, Klang-geschichten oder das Malen auf Musik.
Künstlerischer Bereich
Künstlerische Ausdrucksformen haben in der Kita einen hohen Stellenwert. Neben der Sprache liegen wichtige Ausdrucksformen für Gefühle, für Geschichten, für Botschaften nach außen im musisch-kreativen Bereich, d.h. in der Nutzung von gestalterischen Mitteln wie Zeichnen, Malen, plastisches Formen und von Musik oder dem eigenen Körper als Ausdruckmittel. Autonomie, Selbstbewusstsein, Individualität und Gemeinschaftssinn werden gefördert.
Absprachen
Die Eltern tragen die Verantwortung für den Weg der Kinder zum und vom Kindergarten. Die Aufsicht der Mitarbeiter*Innen erstreckt sich nur auf die Zeit der Anwesenheit der Kinder im Kindergarten. Daher ist es wichtig, dass eine konkrete Übergabe des Kindes im Kindergarten erfolgt.
Wir dürfen zu unserer eigenen Absicherung Ihr Kind nur dann alleine und nur zu Fuß nach Hause schicken, wenn Sie den dafür vorgesehenen Vordruck in der Kindergartenordnung ausgefüllt haben.
Ihr Kind darf nur von Personen abgeholt werden, die bei uns im Register stehen. Sollte Ihr Kind von einer anderen Person abgeholt werden, muss aus rechtlichen Gründen eine schriftliche Einverständniserklärung in der Kindertagesstätte vorliegen.
Für die Aufnahme von zweijährigen Kindern arbeiten wir nach dem “Berliner Eingewöhnungsmodell”, welches aufgrund der Ergebnisse aus der Bindungsforschung (Eltern-Kindbeziehung) entwickelt wurde. Dieses Verfahren wird den Eltern im Vorfeld mitgeteilt und ist Grundbedingung für die Aufnahme.
Vor Beginn der kälteren Jahreszeit bitten wir Sie, den Kindern Hausschuhe mitzugeben. Nach Möglichkeit für die Kindertagesstätten keine neuen und teueren Kleider anziehen, denn bei uns gibt es meist trotz Malkittel immer mal wieder Kleckse und Flecken aller Art. Achten Sie ebenfalls auf wetterentsprechende Kleidung.
Der Geburtstag Ihres Kindes wird in den einzelnen Gruppen gefeiert. Ihr Kind kann zur Feier gerne etwas zum Essen (Muffins, Fingerfood…) mitbringen. Die Feiern werden von den Gruppen mit Gratulation, Lieder, Geschenken und Kerzenkranz gestaltet. Das Kind ist an diesem Tag im Mittelpunkt und wird mit einer Geburtstagskrone geschmückt. Für viele Kinder stellt die eigene Geburtstagsfeier einen Höhepunkt im Kindergartenjahr dar.
Notfallplan
Im Betreuungsvertrag Ihres Kindes liegt der Notfallplan unserer Kindertagesstätte bei. Sie akzeptieren mit Ihrer Unterschirft unsere erarbeitete Verfahresweise bei Unterschreitung des einrichtungsbezogenen Personalschlüssels in unserer Einrichtung.
Wir appellieren auch an Sie, sich einen familiären “Notfallplan” zu erstellen, falls es hier tatsächlich zu personellen Enpässen kommen sollte.
Qualitätsentwicklung und -sicherung
Wir sind eine von 40 katholischen Einrichtungen im Bistum Speyer, welche sich mit dem Speyerer Qualitätsmanagement (SpeQM) weiterentwickelt. Um stetig an unserer Qualität zu arbeiten, ist das Beschwerdemanagement ein wesentliches Element in unserer Arbeit. Dazu gehören regelmäßige Qualitätsumfragen und unser Angebot, dass Sie Ihre Anliegen und Anregungen schriftlich und personalisiert bei uns abgeben. Somit gestaltet wir einen Raum für konstruktive Kommunikation und Kritik. Als Grundlage für das SpeQM steht das bundesweit anerkannte Qualitätsmanagementsystem vom KTK-Gütesiegel. Es unterstützt uns dabei, unsere Arbeit zu reflektieren, weiterzuentwickeln und zu dokumentieren.
Dazu werden in unserer Einrichtung neun große Bereiche detailliert analysiert und gemeinsam überarbeitet. Ziel ist es, ein Qualitätshandbuch eigens für die Einrichtung zu erarbeiten und die Zertifizierung mit dem KTK-Gütesiegel zu erhalten.
Des Weiteren gibt es in unserer Einrichtung ein institutionelles Schutzkonzept. Darin wird unsere Arbeit am Kind in jeglichen Situationen genau beschrieben und somit transparent gemacht.
Wir freuen uns auf alle Kinder, die zu uns kommen und wünschen ihnen eine schöne, sinnvolle und lebensbereichernde Kita-Zeit. Wir begleiten die Kinder und die Eltern auf ihrem Weg und stehen ihnen als vertrauensvolle Menschen zur Seite.
Das Kita – Team St. Martinus, Ottersheim