Pfarrei Bellheim

Unser Dorf Zeiskam

Ein Dorf mit Historie und vielen Festen

Zeiskam mit seinen rund 2.260 Einwohnern (698 Katholiken) gilt als eine der ältesten Gemeinden des Landkreises Germersheim. Die erste urkundliche Erwähnung reicht in das Jahr 774 zurück. Als Zwiebel- und Gemüsedorf hat sich Zeiskam seither einen Namen gemacht. Die Gemeinde weist große landwirtschaftliche Betriebe mit insgesamt 499 ha Fläche auf. Die Zwiebel schmückt das Ortswappen und steht als Symbol für das schöne Dorf und die freundlichen Menschen. Die beiden Kirchen, katholisch und evangelisch, bilden das Ortszentrum.

In Zeiskam lässt es sich gut leben. Maßnahmen zur Dorfentwicklung greifen. Das zeigen auch die wachsenden Neubaugebiete und sehr gute Platzierungen im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Es stehen jeweils Kindertagesstätten beider Konfessionen zur Verfügung, die von jungen Familien gern genutzt werden. Auch die Grundschule bietet ein zeitgemäßes Betreuungsprogramm nach der Schule mit Mittagessen an.

Eine Institution ist auch die katholische öffentliche Bücherei der Gemeinde, die bereits 1869 erstmals erwähnt wurde. Auch finden hier verschiedene Veranstaltungen und Aktionen statt. Neben Rad- und Wanderwegen ist Zeiskam auch an die Südpfalz-Draisinenbahn angeschlossen, die von Bornheim nach Lingenfeld führt und am Ortsrand einen Halte- und Einkehrpunkt hat. Zeiskam hat eine ausgeprägte Gastronomie. So offerieren neben Landgaststätten und gehobener Gastronomie auch Vereinsgaststätten ihr vielfältiges Angebot an Speisen und Getränken.

Pfarrkirche St. Bartholomäus

Die St. Bartholomäus-Kirche in Zeiskam wurde 1755/56, zunächst als Simultankirche, erbaut, nachdem die alte Kirche, deren Ursprung mindestens bis ins 8. Jahrhundert zurückgehen soll, baufällig geworden ist.

Noch heute ist über dem Hauptportal der Kirche zu lesen: “Catholici et Reformati has aedes pariter erigebant”, das heißt: Katholiken und Protestanten haben gemeinsam dieses Gotteshaus erbaut. Das war in der Tat ein bedeutungsvoller Schritt der damaligen Geistlichen beider Konfessionen.

Als die Kirche für beide Konfessionen zu klein wurde, baute 1834 bis 1844 die politische Gemeinde eine neue Kirche für die Protestanten, während die alte Kirche den Katholiken überlassen wurde. Die Gemeinde Zeiskam übertrug die von ihr erbaute protestantische Kirche in das Eigentum der protestantischen Kirchengemeinde, während diese gleichzeitig ihre Rechte an der Simultankirche an die katholische Kirchengemeinde abtrat.

Einem Bericht vom 24.04.1771 ist folgendes zu entnehmen: “Die Kirche ist anno 1754 und 55 aus den Fundamenten gemeinschaftlich ganz neu dargestellt und erbaut worden, das die sämtliche Gemeinde das Langhaus mit allen Notwendigkeiten, jedoch das “Haus Heimbach” (gemeint ist die Johanniter- Komturei) von seinem Anteil einen Quart in allen betragen und das Chor sambt der Sacristey von sich allein hat bauen müssen, ohne einen Beitrag der Gemeinde. Den Turm hat die Gemeinde privative erbaut, welche auch die Glocke selber und alles im Gebau stellet.” Und weiter heißt es in dem Bericht:

“Nach der französischen Revolution musste man 1794 Kirchenstühle und Fenster neu anschaffen. Im Jahre 1812 lieferte die Fa. Schrader aus Frankenthal 2 Glocken. Die Orgel konnte 1818  wieder den Gottesdienst verherrlichen und im Jahre 1830 lieferte L. Courvousier von Landau eine neue Turmuhr.”

HOCHALTAR

In die neuerbaute Kirche wurde der barocke Hochaltar übernommen, der bereits 1691 in der alten Kirche aufgestellt war. Zwei ebenfalls barocke Seitenaltäre wurden gefertigt, die beide in der neuen Kirche Verwendung fanden. Diese drei Barockaltäre wurden leider um 1890 aus der Kirche entfernt und durch neuromanische Altäre ersetzt. Bei der Renovierung im Jahre 1972 wurden diese Altäre jedoch wieder abgebaut und zwei anderweitig nicht mehr benötigte Barockaltäre aufgestellt.

Der jetzige Hochaltar stammt aus der St. Anna-Kirche von Kuhardt,  der linke Seitenaltar (Marienaltar) aus  der Kirche “Mariä Geburt”  in Böllenborn bei Bad Bergzabern. Der rechte Seitenaltar wurde nicht mehr ersetzt.

Der lichtdurchflutete Chor mit zwei Fensterachsen, das Langhaus mit vier Fensterachsenund die auf Rundpfeilern ruhende Westempore aus der Erbauungszeit bestehen heute noch. Das Allerheiligste wird im Tabernakel auf dem Hochaltar aufbewahrt.

ROKOKOKANZEL

Ein wertvolles Glanzstück ist die Rokokokanzel, die um 1755 erbaut wurde. Sie ist ein einmaliges Kunstwerk und besteht aus einem geschweiften Korpus mit gezierten Eckpilastern und Rokokoschnitzdekor. Der Kanzeldeckel wird gekrönt von einem Adler, dem Symbol des Evangelisten Johannes. Beachtenswert sind auch die Wangen der Kirchenbänke. Sie weisen geschnitztes Rokokomuschelwerk auf in verschiedenen Zeichnungen.

Die St. Bartholomäus-Kirche wurde im Lauf der Zeit wiederholt renoviert und saniert. Dank vielfältiger Selbsthilfeleistungen von freiwilligen Helfern sowie durch Spenden aus der Bevölkerung  und Zuschüssen der Diözese, konnten die Kosten immer wieder gesichert werden.

So wurde im Jahre 1960 von dem Kunstmaler Benedikt Gröner aus München im Chor ein sehenswertes Deckengemälde geschaffen, das die “Himmelfahrt Mariens” darstellt. Die Sakristeierweiterung  erfolgte 1969, während im Jahr darauf der Turm verstärkt, das Dach neu eingedeckt, die Kugel unter dem Turmkreuz vergoldet und ein neuer Turmhahn beschafft wurde. Das Äußere der Kirche erhielt einen neuen Anstrich, gleichzeitig wurden sechs neue, gestiftete Buntglasfenster eingebaut.

Eine umfassende Sanierung erfolgte in den Jahren 2007 bis 2009. Dabei wurde unter anderem der bisher aus der ehemaligen Kommunionbank erbaute Zelebrationsaltar durch einen neuen ersetzt. Gleichzeitig wurde der Chorraum mit einem neuen Ambo sowie neuen Sedilien für Priester und Ministranten ausgestattet. Der Innenraum erhielt einen neuen Anstrich, der Außenanstrich wurde erneuert und mehrere Fenster mussten saniert werden. Am Kirchturm und an der Glockenanlage wurden aufgetretene Mängel durch Stabilisierungsmaßnahmen beseitigt. 

UNSER KIRCHENPATRON

Hl. Bartholomäus, Apostel, Märtyrer
* Anfang des 1. Jahrhunderts in Kana, in Israel
† um 51
Gedenktag: 24. August

Bartholomäus war einer der zwölf Jünger Jesu, er wird nur in den Listen der Jünger erwähnt (Mk 3, 14 – 19). Seit dem 9. Jahrhundert wird er im Osten, seit dem 11. Jahrhundert im Westen von vielen Bibelinterpreten mit Nathanael, einem gebürtigen Galiläer, identifiziert. Er wurde demnach aus dem Kreise der Jünger Johannes’ des Täufers am Jordan von Philippus unter seinem israelitischen Namen Nathanael von Kana zu Jesus geführt; dieser erkannte ihn als Mann, “in dem kein Trug ist”,  denn er hatte gesehen, “wie du unter dem Feigenbaum warst” – d. h. als einen, der schon einen hohen Grad geistlicher Weisheit erreicht hat (Joh 1, 45 – 51).  Als Nathanael wird er noch bei der Erscheinung des Auferstandenen am See Gennesaret bezeichnet (Joh 21, 2), in der Berufung der Apostel aber als Bartholomäus (Mt 10, 3).

Er verkündete der Überlieferung nach den Glauben in Persien, möglicherweise auch in Indien, wo er demnach eine hebräische Abschrift des Matthäus-Evangeliums hinterließ. Legenden weisen ihm auch die Verbreitung des Evangeliums in Ägypten und Armenien zu. (Ökumenisches Heiligenlexikon)

Stichwort-Infos:

Pfarrkirche St. Bartholomäus,
Kronstr. 41,
67378 Zeiskam

Kontakt: pfarramt.bellheim@bistum-speyer

Das Gotteshaus verfügt über 180 Sitzplätze im Kirchenschiff und 50 Sitzplätze auf der Empore. Im Jahre 1980 wurde eine neue Orgel durch die Fa. Gerhard Kuhn aus Esthal/Pfalz gebaut, die im Frühjahr 2020 umfassend renoviert wurde.

Das Geläute umfasst 3 Glocken. 

Gottesdienste werden derzeit (seit Corona)14-tägig mittwochs und 14-tägig samstags, jeweils um 18.30 Uhr gefeiert.
Die Kirche ist tagsüber zum persönlichen Gebet geöffnet.

Sakristanin: Humbert Christa

Fotos: Dr. Anke Sommer, Wörth; Fotoatelier Krauß, Landau